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Kakao Zeremonie – Trank der Götter aus alter Tradition

Schwarz-weiß-Porträt von Angelina Katharina Petersen im Enso-Kreis, sie blickt lächelnd und bestimmt in die Kamera

Zeremonieller Rohkakao

Wie alles begann – der Ruf der Pflanze

Vor vielen Jahren hörte ich den Ruf der Pflanzen. Ich wollte in die tiefe Natur, in den Dschungel eintauchen. Was das zu bedeuten hatte, wusste ich damals nicht – und warum dieser Ruf in Verbindung mit meiner inneren Heilerin stand, erst recht nicht. Was es wirklich bedeutet, habe ich erst viele Jahre später erfahren, als ich im peruanischen Dschungel einen Rückzug mit Heilpflanzen machte.

Zuvor hatte ich eine schamanische Ausbildung abgeschlossen, nachdem ich bereits einige Jahre eigene Erfahrungen mit schamanischer Heilarbeit und Kraftsitzungen gesammelt hatte. Der Weg zur Schamanin hatte längst begonnen, ohne dass es mir bewusst war. Nie hätte ich gedacht, dass dieser Pfad eine so tiefgreifende, lebensverändernde Reise werden würde – aber das erzähle ich ein andermal ausführlicher.

Nach der Ausbildung stand die Reise nach Peru an. Mein damaliger Freund hatte sich von mir getrennt, und nach vielen tränenreichen Tagen fragte ich mich ganz ehrlich: Was will ich eigentlich wirklich?

Kakaobaum mit großen Kakaoschoten in Peru. Angelina Katharina Petersen arbeitet seit ihrem Aufenthalt dort mit der Kakaopflanze in Leipzig

Die Antwort kam prompt: Peru.
Keine Woche später war die Reise gebucht. Ein Monat später saß ich im Flieger.

Ich hatte bis dahin schon mit verschiedenen Heilpflanzen gearbeitet – doch der Kakaopflanze war ich noch nie bewusst begegnet. Trotzdem spürte ich seit Jahren eine seltsame, leise Anziehung. Ich wusste nur nicht, wohin sie gehörte.

Die erste Begegnung mit dem Kakaobaum

Der Weg von Tarapoto in den Dschungel dauerte knapp zwei Stunden – über eine Straße, die mit jedem Kilometer weniger nach Straße aussah. Das letzte Stück führte uns durch weite Kakaoplantagen. Und da sah ich sie zum ersten Mal in meinem Leben: diese bunten, riesigen Schoten an den kleinen, kräftigen Bäumen mit ihren wunderschönen, zarten rosa Blüten.

Ich wäre am liebsten sofort aus dem Auto gesprungen.
Ich wollte sie anfassen, an mich drücken, sie fühlen – einfach mit ihnen sein.

Nach unserer Ankunft hatte ich tatsächlich viel Zeit mit der Pflanze. Ich durfte frischen Kakao probieren, meditierte morgens auf einer Anhöhe inmitten dieser Bäume – und es fühlte sich an, als hätte ich etwas zutiefst Verlorenes in meinem Leben wiedergefunden.

Die ganze Geschichte und noch mehr Eindrücke findest du in meinem Video.

Geschichte – Der „Trank der Götter“

Von alten Kulturen bis heute

Die Pflanze wird auch „Trank der Götter“ oder „Speise der Götter“ genannt – abgeleitet vom griechischen Theo = Gott und Broma = Speise. Theobromin, einer der wichtigsten Wirkstoffe des Kakaos, trägt diesen ursprünglichen Klang bis heute.

Die ersten Aufzeichnungen über die Nutzung von Kakao stammen aus der Zeit um 3500 v. Chr. Keramikgefäße mit Kakaoresten wurden gefunden – Hinweise auf eine lange, rituelle Nutzung. Etwa 2500 Jahre später entdeckten die Maya Kakao als heiliges Getränk. Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert nutzten die Azteken Kakao bei Opfern, bei zeremoniellen Handlungen, als Medizin und sogar als Zahlungsmittel.

Im 16. Jahrhundert kam Kakao durch Seefahrer nach Europa. Im 18. Jahrhundert wurde er in europäischen Apotheken als Medizin geführt – als Herzstärker, als Stimmungsaufheller, als Tonikum.

Erst im 19. Jahrhundert machte die Industrialisierung aus Kakao das, was wir heute als „Schokolade“ kennen – hoch erhitzt, gesüßt, entölt, behandelt. Dabei gingen viele ursprüngliche Inhaltsstoffe verloren.

Zeremonieller Kakao – Rückkehr zur Quelle

In den letzten Jahren kehrt die ursprüngliche Form des Kakaos zurück. Menschen beginnen zu unterscheiden zwischen:

  • industriellem Kakaopulver

  • und zeremoniellem Rohkakao

Zeremonieller Kakao wird:

  • schonend fermentiert

  • in der Sonne getrocknet

  • nicht chemisch verarbeitet

  • nicht entölt

  • nicht hoch erhitzt

Er bleibt Nahrungs-, Nerven- und Pflanzenmedizin in einem – und genau diese Kraft nutzen wir in einer Kakao Zeremonie.

Wirkung – Was echter Kakao in dir bewegen kann

Angelina Katharina Petersen in Peru im Dschungel mit frisch verarbeitetem Kakao
Kakaobaum mit Blüten in Peru im Dschungel

Mehr als ein Getränk

Kakao enthält über 300 wirksame Substanzen – eine kleine, unscheinbare Bohne, aber mit erstaunlicher Tiefe. Viele Menschen spüren sofort, wie anders echter Rohkakao wirkt.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:
Er hat mir PMS-Symptome besser gelindert als viele andere Mittel. Seine herzöffnende Wirkung, seine Lichtheit, seine Wärme sind schwer zu beschreiben und doch so deutlich spürbar.

Körperliche und seelische Effekte

Kakao:

  • wirkt herzstärkend

  • fördert die Durchblutung

  • senkt den Blutdruck

  • beeinflusst das Immun-, Hormon- und Lymphsystem

  • verbessert Fokus, Reaktionsfähigkeit und Wachheit

  • unterstützt Haut, Zellgesundheit und Regeneration

  • beruhigt das Nervensystem

  • und: Kakao macht glücklich

Serotonin, Anandamid und andere Stoffe wirken wie kleine Erinnerungen daran, wie es ist, sich verbunden zu fühlen.


Inhaltsstoffe – Die kleine Apotheke der Bohne

Was Kakao so besonders macht

Hier ist deine vollständige Liste der wichtigsten Wirkstoffe:

Theobromin
Sanft wachmachend, nervenfreundlich, ohne den „Crash“ von Koffein.

Koffein
Deutlich weniger als Kaffee, aber klarer, weicher Fokus.

Antioxidantien
Mehr als Blaubeeren oder Granatapfel.

Kalzium
Für Muskeln, Knochen, Blutgerinnung.

Eisen
Für Blutbildung. Ideal in Kombination mit Vitamin C.

Magnesium
Muskelentspannung, PMS-Linderung, Herzgesundheit.

Flavonoide
Schützen Gehirn und Herz, verbessern Sauerstoffversorgung.

Ungesättigte Fettsäuren
Mit Anandamid – stimmungsaufhellend, entspannend.

Polyphenole
Stark entzündungshemmend, antioxidativ, zellschützend.

Aminosäuren
Fördern Serotonin, Dopamin, Endorphine.

Vitamine
A, D, E, K, B-Komplex, Vitamin C.

Diese Kombination macht Kakao zu einer der kraftvollsten Pflanzen, die wir in unserer Kultur wiederentdecken.

Geschichte der modernen Kakao Zeremonie

Kein starres Erbe, sondern lebendige Weiterentwicklung

Wenn wir heute von einer Kakao Zeremonie sprechen, klingt es oft, als wäre das ein uraltes Ritual, das seit Jahrhunderten genau so weitergegeben wurde. Tatsächlich ist es komplexer. Kakao war bei Völkern wie den Maya und Azteken heilig, wurde bei Übergängen, Opfergaben und rituellen Handlungen genutzt – doch die Form der modernen Zeremonie mit Kreisstruktur, Intention, Meditation und persönlicher Prozessarbeit ist ein zeitgenössischer Ausdruck.

Es gibt keine klaren Belege dafür, dass damals in genau dieser Form in Gruppen gesessen, gesprochen und meditiert wurde, wie wir es heute tun. Was wir heute „Kakao Zeremonie“ nennen, ist eher eine Antwort auf unsere Zeit: auf Überforderung, Entfremdung, Geschwindigkeit, Vereinzelung. Kakao ist geblieben – die Art, wie wir ihm begegnen, hat sich verändert.

Warum gerade jetzt so viele Kakao Zeremonien entstehen

In den letzten Jahrzehnten ist etwas gleichzeitig zerbrochen und aufgegangen: alte Sicherheiten, Rollen, religiöse Strukturen – und zugleich eine neue Sehnsucht nach Tiefe, Sinn und echten Übergangsritualen. Menschen reisen zu Retreats, arbeiten mit Pflanzenmedizin, suchen nach Wegen, wieder spürbar zu werden.

Kakao passt in diese Zeit, weil er auf eine sanfte Art wirkt. Er betäubt nicht, er überrollt nicht, er zwingt sich nicht auf. Er öffnet – und nimmt uns ernst, auch in unserer Empfindlichkeit. Für viele ist das eine Alternative zu sehr intensiven, oft überfordernden Erfahrungen.

So ist eine neue Form entstanden: Menschen sitzen im Kreis, trinken zeremoniellen Rohkakao, halten inne, teilen oder schweigen, singen manchmal, atmen, spüren. Die Pflanze ist dieselbe wie früher – doch der Rahmen ist neu gewebt aus dem, was unsere Herzen heute brauchen: Verbindung, Langsamkeit, Ehrlichkeit.

Zeremonie als alte Sprache zwischen Mensch und Natur

Zeremonien selbst sind älter als jede Religion. Sie sind eine Sprache, in der der Mensch mit Kräften spricht, die größer sind als er selbst. Wenn wir von „Magie“ sprechen, meinen wir oft genau das: Momente, in denen sich etwas fügt, das wir nicht geplant haben – eine innere Tür, die aufgeht, ein Knoten, der sich löst, ein Satz, der genau zur richtigen Zeit kommt.

Kakao fügt sich hier ein wie ein alter Freund. Er bringt Wärme ins System, macht das Nervensystem weicher und das Herz etwas durchlässiger. Vielleicht entstehen moderne Kakao Zeremonien genau aus diesem Zusammenspiel:

  • dem Ruf der Pflanze,

  • dem Ruf unserer Herzen nach Rückverbindung

  • und dem alten Wissen, dass Rituale Räume öffnen, in denen wir uns selbst wiederfinden können.

Zeremonielle Gegenstände einer Schamanischen Kakaozeremonie mit Federn, einer Klangschale, Kerze und ornamenten Mustern

Und was ist nun eigentlich eine Kakao Zeremonie?

Ganz knapp – weil dieser Teil einen eigenen Artikel verdient:
Eine Kakao Zeremonie ist ein bewusst gehaltener Raum, in dem du zeremoniellen Rohkakao nicht „einfach trinkst“, sondern ihm als Verbündeten auf deinem Weg begegnest. Es geht um Intention, Präsenz, Lauschen.

Wie dieser Raum konkret entsteht, wie sich Magie darin zeigt und warum Gruppenfelder so tief wirken können – darüber schreibe ich ausführlicher im nächsten Blogbeitrag. Wenn du also spürst, dass dich dieser Teil besonders interessiert, wirst du dort noch tiefer eintauchen können.


Wann du keinen Kakao trinken solltest

Auch wenn Kakao sanft wirkt, ist er kein harmloses Lifestyle-Getränk, das immer passt. Es gibt Situationen, in denen Zurückhaltung liebevoller ist – zu dir selbst und zu deinem Körper.

Wenn du Neuroleptika oder bestimmte Psychopharmaka einnimmst, ist Vorsicht wichtig, weil Kakao das Nervensystem stimuliert und in Kombination mit manchen Medikamenten zu stark wirken kann. Direkt nach der Einnahme von Schilddrüsentabletten ist Kakao ebenfalls keine gute Idee, weil die Wirkungen sich gegenseitig beeinflussen können.

In der Schwangerschaft gilt: Im ersten Drittel wird meist von größeren Mengen abgeraten, gegen Ende kann Kakao wehenfördernd wirken. Dazwischen und in der Stillzeit kann eine kleine zeremonielle Menge für viele Frauen gut passen – aber auch hier ist Achtsamkeit wichtiger als „es steht irgendwo, also wird es schon gehen“. Wenn du unter schweren Herzproblemen oder starkem Bluthochdruck leidest, solltest du am besten vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen.

Und ganz klar: Für Hunde und Katzen ist Theobromin giftig. Kakao gehört für sie nicht in den Napf, sondern außer Reichweite.

Kakao-Zeremonie in Leipzig: Hände von Angelina Katharina Petersen mit einer Kakaotasse, umgeben von Kerze, Klangschale, Blumen und zeremoniellen Gegenständen

Kakao Zeremonie Leipzig – wenn dein Herz ruft

Vielleicht liest du diese Zeilen, weil Kakao schon eine Weile an deine Tür klopft. Vielleicht, weil du spürst, dass es Zeit ist, langsamer zu werden. Oder weil du merkst, dass du Verbindung willst, die nicht laut sein muss, um echt zu sein.

Die Kakao Zeremonie in Leipzig ist kein Event, das du „auch mal mitnimmst“. Sie ist eine Einladung. Wenn du kommst, bringst du vor allem eins mit: dich selbst. Mehr braucht es nicht.

Wenn du beim Lesen das Gefühl hast: Da ist etwas für mich drin – dann war das vielleicht schon der erste Schritt.


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